In der Veränderungsphase liegt der Schwerpunkt auf der konkreten Bearbeitung und Veränderung Ihrer dysfunktionaler Gedanken, Glaubenssätze und Verhaltensweisen. Diese Phase folgt auf die Klärungs- und Reflexionsphase, in der Sie gemeinsam mit Ihrem Therapeuten problematische Denkmuster und Verhaltensweisen identifiziert haben. Nun geht es darum, diese Muster aktiv zu verändern und neue, gesündere Muster langfristig zu etablieren.
In der Phase sind Sie dazu aufgefordert, neue, günstigere Verhaltensweisen auszuprobieren, um problematische Reaktionen zu entkräften. Dies erfolgt durch gezielt abgesprochene Übungen außerhalb der Therapie. Dabei kann es z.B. darum gehen, mit vermeidenden Verhaltensweisen zu brechen oder bestimmte Angstsituationen schrittweise zu konfrontieren (z. B. durch Expositionsübungen), damit ein Umlernen stattfinden kann.
Die Veränderung wird in der Regel durch Hausaufgaben zwischen den Sitzungen unterstützt. Diese Aufgaben sollen Sie darin bestärken, das in der Therapie Erlernte in Ihrem Alltag anzuwenden und so Veränderungen langfristig zu verfestigen. Typische Übungen sind bspw. das Führen von Tagebüchern, das Dokumentieren von Gedanken und Gefühlen oder das Trainieren von sozialen Fähig- sowie Fertigkeiten in realen Situationen.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist das Erkennen und Einüben von Problemlösestrategien. Sie sollen sich mehr und mehr selbst befähigen, selbstständig Lösungen zu entwickeln und anzuwenden, anstatt sich hilflos oder überwältigt zu fühlen. In der Therapie erlernen Sie Techniken, die diese Entwicklung unterstützen.
Am Ende der Veränderungsphase erfolgt eine Evaluation des Fortschritts, in der die erzielten Veränderungen reflektiert und wir prüfen, ob noch problembehaftete Themen bestehen. Mit den neu erlernten Strategien, Gedanken- und Verhaltensweisen liegt es letztlich an Ihnen, diese selbstständig durch gezieltes und kontinuierliches Üben zu festigen.
Merke: Der Mensch ist, wie man im Volksmund so schön sagt, ein Gewohnheitstier. Wir denken und verhalten uns gewohnheitsgemäß nach den erlernten und antrainierten Mustern (die auch neurophysiologisch so gebahnt sind), da wir schnell und effizient darauf zurückgreifen können. Das soll Ressourcen sparen und uns nicht überfordern. Veränderungen sind daher sehr anstrengend - Sie lernen gegen den Strom zu schwimmen. Wer das mal in einem bewegten Wasser getan hat, bekommt davon eine Vorstellung. Ohne Training funktioniert das nicht. Je öfter Sie das üben, desto einfacher wird es Ihnen fallen und desto selbstwirksamer, kompetenter und zufriedener werden Sie sich erleben. Diesen Einsatz müssen Sie gewillt sein zu leisten.